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Sonette - in zwölf Runden zu vierzehn Gedichten - Prolog
#1
Prolog

Statt eines Vorworts

Kein Vorwort? Nichts? Warum bei jedem Werke
So wortkarg stets? Warum nicht ein paar Zeilen
Erst an die Leser? Ihnen mitzuteilen,
Wer, wie du seist, wo deine Schwäch’ und Stärke?

Wer’s nicht gewinnt, bleibt unerkannt, das merke,
Vom Publikum! Warum dann nicht verweilen
Bei ihm und plaudern erst? Warum gleich eilen
Zur Hauptsach’, statt daß seine Gunst dich stärke?

So hör’ ich oft. – Und wahrlich, wenig nicht
Hätt’ ich zu sagen! – Dennoch bleib’ ich stumm
Auf Lob und Tadel, sprech’ nur im Gedicht.

Ich lasse mich nicht ein! Fragt ihr, warum:
Ich bin zu stolz. Der wahre Dichter spricht
Zum Publikum, nicht mit dem Publikum!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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