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H. Coleridge: Full well I know – my Friends...
#1
GB 
Hartley Coleridge


FULL well I know -- my friends -- ye look on me
A living specter of my Father dead --
Had I not bourne his name, had I not fed
On him, as one leaf trembling on a tree,

A woeful waste had been my minstrelsy --
Yet have I sung of maidens newly wed
And I have wished that hearts too sharply bled
Should throb with less of pain, and heave more free

By my endeavor. Still alone I sit
Counting each thought as miser counts a penny,
Wishing to spend my pennyworth of wit

On antic wheel of fortune like a zany:
You love me for my sire, to you unknown,
Revere me for his sake, and love me for my own.



Meine Freunde

Ich weiß genau, wie ihr mich seht: bin kaum
mehr als des toten Vaters neuer Geist;
bin ich denn nicht allein aus ihm gespeist,
so wie das Espenblatt vom starken Baum,

Ein Abgesang die eitle Dichterei –
Ich hab ein neues Hohelied gesungen
und wünschte mir die Herzen tief durchdrungen.
Sie sollten schmerzlos glühen und sich frei

erheben. Gut. Nun sitz ich hier und starr
auf all das, wie ein Geizhals auf den Cent,
und wünsch Fortunas Rad doch zu bewegen,

mich Cent für Cent zu geben, wie ein Narr.
Ihr liebt den Vater, den ihr gar nicht kennt;
Ehrt mich für ihn, doch liebt mich meinetwegen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo zaunkönig,

ich glaub in dem Original sind Tippfehler drin.
Zeile sieben müsste es "bled" und nicht "bleed" heißen
Zeile neun "by my endeavour" und nicht "but my endeavour"
Zeile 10 "thought" nicht "throught"

Freunde, ich weiß genau, blickt ihr auf mich
seht ihr den toten Vater und nicht mehr –
und hätt` ich seinen Namen nicht, wäre nicht er
in mir, dem Blatt das seinem Ursprung glich,

wär meine Dichtkunst wertlos lächerlich.
Dennoch sang ich von Liebe, neu und hehr,
wollt wunde Herzen heilen, wünschte sehr,
dass nur durch meine Kunst der Schmerz entwich.

Das war mein Ziel. Und doch sitz ich allein,
zähl Ideen wie ein Geizhals Kupfergeld,
und wünscht mein armer Witz könnt`Einsatz sein,
am Glücksrad, wies ein Narrendiener hält:  

Ihr liebt in mir den Vater, kennt ihn nicht,
Ehrt mich um ihn, liebt mich für mein Gedicht.
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#3
Vielen Dank, Sneaky,

ich habe die Fehler gleich oben korrigiert. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die Quelle wiedergefunden habe...

In deinen Quartetten überzeugen mich die -er-Reime nicht so sehr. Zudem ist in Zeile 3 das wäre falsch betont. Das dritte Quartett ist dir besser gelungen
(Eine Kleinigkeit: "wie's" würde ich hier mit Apostroph schreiben, führt sonst auf eine falsche Fährte)

Das Couplet sehe ich etwas anders: Er hat sich zwar damit abgefunden, daß er als Dichter immer der Sohn seines Vaters bleibt, Als Mensch will er aber um seiner selbst willen geliebt werden. Das ist in deinen Schlußzeilen völlig verloren gegangen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo zaunkönig,

ich bin noch am Überarbeiten, die "er" sind ja keine Reime, nur Gleichklänge. Bezüglich des Couplets weiß ich nicht, ich denke es geht mehr um "liebt mich um meine Verdienste" als nur um die Person.

Das Ergebnis folgt dann.

Gruß

Sneaky
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#5
Hallo Sneaky,

bist du noch dran?

ZkG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
Hallo zaunkönig,

das ist mir etwas in Vergessenheit geraten. Mal sehen, ob der zeitliche Abstand was gebracht hat.

Gruß

Sneaky
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#7
Ich hab mich mal um die ersten beiden Quartette gekümmert. Aber so recht laufen tuts auch hinten raus noch nicht. Ich tue mich schwer mit den Coleridges.

Freunde, ich weiß genau wie ihr mich seht:
Ein Zerrbild, das dem toten Vater gleicht –
Sein Name und sein Geist, der in mir weht
hätt ich sie nicht genutzt, wie leer, wie seicht
wär all mein Schreiben; Ja,, ich bin ein Reis
von ihm. Doch sang ich selbst von Liebesgunst
und wünschte dass ein wundes Herz sich leis
getröstet fühlt allein durch meine Kunst.
Doch ich sitz hier allein, zähl Wort um Wort,
wie Knicker Pennies. Wär mein Witz von Wert,
ich setzt' ihn an Fortunas Rad sofort,
so wie ein Narr mit Eigentum verfährt.
Ihr liebt in mir des fremden Vaters Sinn,
ehrt mich um ihn, und liebt mich wie ich bin.

Alt
verfährtWär mein Witz von Wert,
ich setzte ihn am Glücksrad, gäb ihn fort,
wie ein Zigeuner mit Besitz verfährt.
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#8
Hallo Sneaky,

Mit den Tipfehlern hattest du recht.
Es war gar nicht so einfach den Text wiederzufinden.
Er steht im Internet z. B. unter
http://theotherpages.org/poems/coler10.html
oder
http://oldpoetry.com/opoem/34905-Hartley...ell-I-Know--------

Allerdings steht er nicht in meiner Gesammtausgabe
"The complete Poetical Works of Hartley Coleridge"
der Muses-Library
- - und die besteht immerhin zu über zwei Dritteln aus nachgelassenen Werken Kopfkratz


Aber nun zu deiner Bearbeitung:

Die Quartette gefallen mir nun besser.
Das Glücksrad in Zeile 11 erinnert mich allerdings zu direkt an das Jahrmarkts-Gerät. Etwas geschmäcklerisch, aber da hätte ich die Fortuna gerne dabei.
Auch den Zigeuner sehe ich so nicht.


LG ZaunköniG
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#9
Hallo Zaunkönig,

hatte vergessen, dass Zany Clown, Narren bedeutet. Den nehm ich wieder raus. "so wie ein Narr mit seinem Eigentum verfährt" müsste passen. Aber insgesamt ist mir der Text nicht "gelenk", ich bekomme ihn nicht so in den Griff, wie ich das gern hätte. Bei Fortuna wirds schwieriger, sind viele Silben, hm.

Gruß

Sneaky
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#10
Hallo ihr beiden,

die Zeilen 11 (und 12)

"Wishing to spend my pennyworth of wit
On antic wheel of fortune like a zany:"

verdienen vielleicht noch etwas Beachtung, insbesondere der Doppelpunkt am Ende, der doch wohl darauf hinweist, dass nun das "pennyworth of wit" folgt. Hier liegt die Betonung nach meiner Lesart weniger auf dem Wert als auf dem "Quentchen Witz", das er hier auf dem Glücksrad des Lebens setzen bzw. beisteuern will. An dieser Stelle warst du in deiner ersten Fassung eigentlich näher dran.

Das neue Couplet ist gut gelungen. Das Eingangsquartett läuft auch schön.

LG Silja
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#11
Hallo ihr beiden,

Zitat:so wie ein Narr mit seinem Eigentum verfährt

die Zeile ist nun aber zu lang.

Zitat:Hier liegt die Betonung nach meiner Lesart weniger auf dem Wert als auf dem "Quentchen Witz",

Den Witz, sehe ich hier in seiner alten Bedeutung als Gewitztheit im Sinne von Originalität oder Rafinesse. Da ist der "Wert" nicht so sehr weit hergeholt. geringer Wert = geringer Witz, da sehe ich keinen wesentlichen Unterschied.


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#12
Hallo Sneaky,

Vielleicht geht es so:

...Wär mein Witz von Wert,
ich setzt' ihn an Fortunas Rad sofort,
so wie ein Narr mit Eigentum verfährt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#13
Hallo Zaunkönig,

das ist ein guter Vorschlag. Hab ihn gleich eingebaut

Danke

Gruß

Sneaky
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