09.11.2018, 08:36
Käthe Kollwitz
Ein Weberaufstand
1. Die Not
Beengt ist ihre Kammer, stickig, düster.
Nur auf dem Kinde liegt ein schwacher Schein,
doch ganz allein der Hoffnung Licht zu sein
wird nicht genügen. Raunen und Geflüster,
mit dem die Not sich stündlich näher schiebt,
wird sicher bald auch dieses Kind verdammen.
Sie schlägt die Hände überm Kopf zusammen,
die so entbehrungsreich und fruchtlos liebt:
Die Mutter, die sich selbst in Zweifel zieht,
weil sie ihr eignes Kind nicht schützen kann,
weil sie doch jenen Brosam selber aß.
Sie hatte nie, wie sie nun deutlich sieht
genügt. Nicht sich, dem Kind nicht, nicht dem Mann,
sie, die sich in der Not oft selbst vergaß.
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Ein Weberaufstand
1. Die Not
Beengt ist ihre Kammer, stickig, düster.
Nur auf dem Kinde liegt ein schwacher Schein,
doch ganz allein der Hoffnung Licht zu sein
wird nicht genügen. Raunen und Geflüster,
mit dem die Not sich stündlich näher schiebt,
wird sicher bald auch dieses Kind verdammen.
Sie schlägt die Hände überm Kopf zusammen,
die so entbehrungsreich und fruchtlos liebt:
Die Mutter, die sich selbst in Zweifel zieht,
weil sie ihr eignes Kind nicht schützen kann,
weil sie doch jenen Brosam selber aß.
Sie hatte nie, wie sie nun deutlich sieht
genügt. Nicht sich, dem Kind nicht, nicht dem Mann,
sie, die sich in der Not oft selbst vergaß.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.